Massendefekt – Zwischen gleich und anders
Massendefekt, schon klar. Nen schwerwiegenden Magendefekt bekomme ich von dieser Grütze! Vor 10 Jahren hurten sie noch als Peter-Maffay-Coverband durch die AZ’s dieses Landes, jetzt schwimmen sie auf der Erfolgswelle von Bands wie den Broilers und anderen Tabu-Bands, picken die Krümel auf und hampeln eifrig den Fans hinterher, rufen laut „Hey, uns gibt’s auch, wir sind fast so geil wie die Broilers und die Toten Hosen, hört uns zu“. Anscheinend bleiben tatsächlich genug Krümel übrig, dass es sich lohnt, für die ein Album aufzunehmen.
Ziemlich gewöhnliche Rockmusik mit Schunkel-Rhythmen und vollkommen überflüssigen Allerwelts-Experimenten wie gelegentlichen kurzen Gitarrensoli, dann und wann ein Offbeat, als ob man krampfhaft versuchen würde ja nicht so zu klingen wie der ganze dreckige Rest. So glattpoliert wie die ganze Scheibe daher kommt, ohne die geringste Aussicht auf Erfolg! Das ist so furchtbar ätzende Musik, leider für WDR4 zu schnell, sonst würde das dort rauf und runter laufen.
Ganz wichtig bei Rockmusik: Viel, ganz viel Testosteron versprühen. Harter männlicher Gesang, und wenn die Kehle nicht genug Härte her gibt dann wird einfach bequem durch die Nase gesprochen, was in der Kombination so dermaßen lächerlich klingt, als hätte Voldemort Kreide gefressen. Und diese Klischee-Texte, arrrgh, in wie vielen Strahlen kann man eigentlich gleichzeitig kotzen?
Endlosschleifen, jaja, hättet ihr wohl gerne, eure Schleife ziehe ich aber mal ganz fest zu, so richtig fest, mal schauen ob ihr dann immer noch so maskuline Sülze verzapft. Massendefekt sind nicht einfach scheiße, die sind so ungemein belanglos, in Musik gepresstes Vakuum, der Dreck unter meinen Schuhen hat mehr Gehalt, unter meinen Hausschuhen wohlgemerkt, und ich hab heut morgen erst geputzt! Geh mir weg!