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Captain Risiko – Sjöfart
Noch so Jungspunde, die meinen, die Platte des Jahrtausends aufgenommen zu haben. Mit dabei, frohlocket, das ausgelutschteste aller Klischee-Metaphern: das beliebte wie beliebige Seefahrer-Thema. Davor ist anscheinend niemand gefeit, auch wenn die Bandmitglieder mit „See“ höchstens ihre Badewanne meinen können, oder seit wann ist das Saarland als Seefahrernation bekannt? Überhaupt, Saarland, ich krieg schon das kalte Kotzen beim übertrieben um Emotionen heischenden Intro, im Hintergrund erklingt ein Schifferklavier und dazu faselt einer in zutiefst peinlicher Mundart was von Schiffen und Segeln, so übertrieben un-authentisch, wer soll denn bitteschön diese Rotze ernst nehmen?! Wenn das Satire sein soll, versteh ich den Witz nicht. Immerhin ein ehrliches Intro, so weiß der Hörer…
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Mann kackt sich in die Hose – Karibik
Nachdem ich meine letzte Klogang-Misere schon ausführlich beleuchtet habe, kann ich mir als nächstes ja direkt ne Band rauspicken, die vermutlich schon ähnlich unangenehme Erfahrungen verbuchen konnte. MANN KACKT SICH IN DIE HOSE. Der Name soll vermutlich provozieren, so wie jeder x-beliebige Name von jeder x-beliebigen Deutschpunkkapelle provozieren soll, aber mehr als ein Naserümpfen ruft diese Fäkalsprache ja nun auch nicht mehr hervor, aber andererseits, gibt ja genug Leute die so’n Dreck allein wegen des Namens kaufen. Wie auch immer. Mit provozieren kennen sie sich ja aus, machten früher schon beschissene Musik und hießen Napoleon Dynamite, legten den Namen ab aus Schiss vor Klagen wegen des gleichnamigen Filmes, danach hießen…
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Mit Schmackes! – Punk im Ruhrgebiet (Buch)
Fuuuck! Schonmal beim Kacken aufm Klo eingepennt? Also einerseits war das wohl der geruhsamste Schlaf seit Langem, das Aufwachen aber dafür umso schlimmer, nicht wegen des strengen Aromas im Bad, nein, die Kacke war tatsächlich so zwischen Arschbacken und Haaren angetrocknet und festgeklebt, dass handelsübliches Charmin-Klopapier jegliche Reißfestigkeit verlor und höchstens die Fingernägel noch etwas von der steifen Pampe abbröckeln konnten. Die Idee mit dem Küchenschaber war auch nicht die geilste, also musste es der Duschkopf richten, mit dem Resultat, dass jetzt das ganze Bad unter Wasser steht und die Kacke sich mittlerweile an den Wänden absetzt. Wäre vermutlich alles kein Problem gewesen bei ner ordentlichen Presswurst, aber bei dem…
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Erik Cohen – Nostalgie für die Zukunft
Oh bist du geil! Harte Gitarren, bisschen gehauchtes „oh yeah“ und los geht die Schlager-Schunkel-Orgie. Wie hieß noch diese bleiche Hohlbirne mit der Koksnase? Wolfsheim? Peter Heppner? Das war ja schon unterste Schublade, der Heinz G. Konsalik des Gothrock, Vorläufer für so untragbare Arschfaltenausschläge wie Unheilig, aber hier hat er seinen Meister gefunden. Meine Damen und Herren: Erik Cohen, King of Wurstgesang. Auf gefühlt 1000 Gesangsspuren schmachtet sich der Möchtegern-Wikinger durch einen Berg an Metaphern, Moment, Berg wäre zu viel gesagt, das ist so dermaßen flach getextet, dagegen ist Holland ein Hochgebirge. Wie kann man nur so viel Kitsch in ein paar Worte packen? „Wilde Blumen sprühen rote Farben /…
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Massendefekt – Zwischen gleich und anders
Massendefekt, schon klar. Nen schwerwiegenden Magendefekt bekomme ich von dieser Grütze! Vor 10 Jahren hurten sie noch als Peter-Maffay-Coverband durch die AZ’s dieses Landes, jetzt schwimmen sie auf der Erfolgswelle von Bands wie den Broilers und anderen Tabu-Bands, picken die Krümel auf und hampeln eifrig den Fans hinterher, rufen laut „Hey, uns gibt’s auch, wir sind fast so geil wie die Broilers und die Toten Hosen, hört uns zu“. Anscheinend bleiben tatsächlich genug Krümel übrig, dass es sich lohnt, für die ein Album aufzunehmen. Ziemlich gewöhnliche Rockmusik mit Schunkel-Rhythmen und vollkommen überflüssigen Allerwelts-Experimenten wie gelegentlichen kurzen Gitarrensoli, dann und wann ein Offbeat, als ob man krampfhaft versuchen würde ja nicht…
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Touché Amoré – Is Survived By
Was an DER Band so geil ist, muss mir aber nun echt mal jemand erklären! Die ganze Platte ist ne Aneinanderreihung von belanglosen Songkonstrukten, die man weder dem Genre Punk, noch Rock, noch Metal, sondern Mülltüte zuordnen würde. Und dann der viel zu penetrant übergeordnet abgemischte „Gesang“. Krakehlt der Milchbubi sich da einen aus der Hüfte, haut Satz nach Satz raus und bringt dabei doch irgendwie einfach mal so gar nichts rüber. Wie ein ellenlanges Tagebuch ohne Absätze und ohne Kommas, hier und da wird mal ein „destroy“ oder „refuse“ eingestreut damit der/die mündige Hörer_in auch schön die Fäuste ballen kann. Thematisch geht’s um eigentlich nichts, verpackt in hohle Phrasen…
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Findus – Vis A Vis
Die nächste musikalische Hinrichtung flattert uns soeben ins Haus und hört auf den Namen „Vis A Vis“ der Band Findus. Zeichnet sich doch schon die komplette Diskographie dieser Band durch monoton einschläfernde Postpunk-Studenten-Musik aus, legen die Jungs von Revolverheld mit ihrer neuen Platte nochmal einen drauf. UNGLAUBLICH! Geschichten die das Leben in Hamburg eben so schreibt, Liebe, Rummelplatz, Spaziergänge auf dem Mond. Alter Lachs, das habt ihr uns auf den letzten 100 Drecksplatten schon erzählt. Ja ihr habt fernweh und heimweh zugleich. Kein Wunder wenn man sich irgendwo in der Belanglosigkeit eines Musikgenres befindet, dass von den Platten von Muff Potter lebt, man sich aber zugleich einer Szene nähert, die…
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Die Bullen – Die Bullen komm‘, hier komm‘ die Bullen
Ich brauch schnell irgendwas rezeptpflichtiges! Alter, wie schon die Grundidee dieser Band sämtliche Nervenzellen platzen lässt! Der Witz bringt ja auf Songlänge gerade mal ein leichtes Zucken der Mundwinkel hervor, aber hier muss er gleich für ein ganzes Bandkonzept herhalten! Möchtegern-provozierende Vollidioten in Polizeiuniformen machen Punkmusik und singen darüber wie geil das doch ist bei den Bullen – mehr nicht. Mehr ist da einfach nicht drin! Das mag den einen oder anderen minderbemittelten Iropunker noch hinterm Sofa hervor locken, vielleicht schaffen sie sogar ihr großes Ziel und irgendwer kauft ihnen die Scheiße auch noch ab, bildlich wie wörtlich gesprochen, aber der goldene Rest der Menschheit sieht ja wohl was er…
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Nachtrag zu Auf Bewährung: Arbeiten am Onkelz Tribute Album in vollem Gange
Soeben erreichte ein Brief von Auf Bewährung unsere Redaktion, inklusive diesem Vorgeschmack auf das kommende Onkelz Tribute Album. Die Aufnahmen sind in vollem Gange. Da kann man ja nur die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
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Egotronic – Die Natur ist dein Feind
Gott, wie albern und immer schon Scheiße ist eigentlich dieser verkackte Keyboardhippie von Egotronic? Bereits der erste Song hätte genau so auch vom Wendler angesichts der schlimmen, schlimmen Tage im RTL Fernsehdschungel interpretiert werden können. „Die Natur ist dein Feind“ ist der vertonte Progtologen-Besuch eines von Analfissuren heimgesuchten Exil-Berliners mit zu viel Zeit vor dem Super Nintendo. Egotronic Frontmann Torgun verschreibt sich mittels einfachster Deutschpunk-Didaktik ja schon seit vielen Jahren dem Kampf gegen Rechts, den Drexbullen und dem albernen Spießbürgertum der Deutschen. Aber ist das nicht auch der gleiche Egotronic, der im Jahre 2006 mit seiner Interpretation des Songs „Ten German Bombers“ einen Track zur Ballermann: Die Weltmeister-Hits 2006 beisteuerte?…