Hass – Kacktus
Ach, HASS gibt es auch wieder. War ja klar, dass die Abschiedstour damals nur ’ne Farce war, sobald das schnöde Geld wartet kann wohl keiner nein sagen. Schon gar nicht, wenn das Nachfolgeprojekt „Down by the Köttelbecke“ genau so wenig Aufmerksamkeit bekommt, wie es bei dem Namen verdient hat.
Das neue Album ist dann auch an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten. Texte so originell wie der Plattentitel, dazu Gitarren die jede Green-Day-Coverband besser hätte einspielen können. Volksfest-Punkmusik von alten Männern, da wundert es nicht weiter, dass der Produzent auch vorher mit SPORTFREUNDE STILLER gearbeitet hat. Kaum ein Thema, über das man als Punkband halt so singen muss, wird ausgelassen, als ob das nicht schon tausendmal gesagt wurde. Auch das obligatorische Liebeslied darf nicht fehlen, auch wenn hier zugegeben wird, keines schreiben zu können – was dann aber doch wieder ein ausgelutschtes Thema ist.
Und wie ist das mit den Plattitüden? „Unser Widerstand geht weiter solange wir noch stehen“, „Du hast verloren und gar nicht mitgespielt“, „Anarchie ist einfach nur ein Wort“, „Hol mir eben schnell ein Bier – Superpunk wir danken dir“, das sind Texte mit denen sich die Punks von heute zu identifizieren scheinen. Aber wo bleibt die Leidenschaft?